TRADITIONSFEST Anwohner spenden gerne Eier und Speck / Party mit DJ und Frühschoppen stehen noch an
ASTHEIM - Morgens kurz vor 10 Uhr in Astheim. Über einen leeren Kerweplatz weht ein leichter Wind. In der kühlen Brise klappert eine Zeltplane. Alle Schaustellerbuden sind verschlossen, der Autoscooter ist menschenleer. In der Sonne vor dem Kerwezelt spielen ein paar Spatzen. Plötzlich kommt Leben auf den Kerweplatz. Die Kerweborsch und Kerwemädscher versammelten sich, um im alten Ortskern Eier einzusammeln – sogar Käppi und Schleifen waren dabei. Nach den Strapazen der vergangenen Tage sahen sie erstaunlich frisch dabei aus.
Man teilte sich in zwei Teams, um in den nächsten Stunden die Einwohner Astheims freundlich um Eier zu bitten. Manche Leute waren nicht daheim, aber dennoch hielten die Kerweborsch und Kerwemädscher vor den meisten Häusern nicht umsonst. Hier standen die Eier auf der Veranda, neben der Haustür oder sonst irgendwo im Blickfeld. Denn es ist bekannt, dass jedes Jahr am Kerwedienstag gesammelt wird.
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Zwei Gruppen ziehen durch den Ort
Ganz wichtig war, dass die fleißigen Sammler überall in Astheim auftauchten. Denn manche Leute waren in der Vergangenheit traurig, wenn ihre Eier nicht abgeholt wurden. So zogen zwei Gruppen mit Bollerwagen und anfangs noch leeren Eierkästen durch den Ort, nahmen die Eier entgegen und als „Dankeschön“ wurden die Leute abends ins Zelt eingeladen, wo für Alle die Eier gebacken wurden. Manchmal nahmen Borsch und Mädscher jedoch nicht nur Eier entgegen, sondern durften sich auch über Speck freuen.
Als die Eier eingesammelt waren, ging es für die Kerweborsch und –mädscher in den Kindergarten, nach Mittag werden dort traditionell die Kinder eingeladen und man geht zusammen auf den Kerweplatz. „Dann dürfen die Reitschul‘ fahren. Da freuen die sich immer!“ sagte Vizekerwevadder Patrick Melchior. Als die Kindergartenkinder gegangen waren, gingen auch die Kerweborsch und –mädscher nochmal nach Hause, um frisch gestärkt wieder ins Zelt zu kommen, um die Eier zu backen und zu verteilen.
Die erste Bilanz von der Kerb fiel durchweg positiv aus, berichten die Offiziellen. Die Aktiven sind geschafft, aber glücklich. Bis auf kleine Wehwehchen, die zu erwarten waren, gab es erfreulicherweise keine Zwischenfälle oder Ausfälle zu beklagen. Die Kerb war vom Wetter her schön, auch war das Zelt immer angenehm gefüllt, sei es am Freitag bei dem Fassbieranstich oder am Samstag bei Kerwetanz und der Mitternachtsshow, berichtete Kerwevadder Marco Fröhder. Der Frühschoppen von Montag verlief auch angenehm.
Aktive gestalten das Zelt um
Nach dem Kerwedienstag bleibt für die Aktiven das Aufräumen des Kerwezelts und das Umgestalten für die Nachkerb. Von den Schaustellern werden die Buden abgebaut und alles wird gesäubert. Besonders unterhaltsam dürfte der erste Astemer Meterwettbewerb sein. Hier sind die Kerweborsch und Kerwemädscher des Kreises eingeladen mitzumachen. Auch andere Gruppen sind dazu herzlich eingeladen. Am Sonntag danach gibt es dann nochmal einen Frühschoppen bei der Freiwilligen Feuerwehr, bevor Abends die strohgefüllte Astemer Kerwemodder-Puppe verbrannt und begraben wird.
Der traditionelle Kerwefrühschoppen bei der Feuerwehr im Gerätehaus wird musikalisch durch die Gruppe „Die Zwaa“ umrahmt. Bei zünftigem Essen und kühlen Getränken darf noch einmal gefeiert werden. Für die Kinder steht eine Hüpfburg zum Toben bereit, außerdem wurde ein kleines Programm organisiert. Auch eine Mitgliederehrung ist von der Feuerwehr vorgesehen und ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen.
Wegen des Nachkerbefrühschoppens der Freiwilligen Feuerwehr ist die Straße Alt-Astheim ab Höhe altes Rathaus bis Hausnummer 44 für den Gesamtverkehr gesperrt.